Eine Studie des Social-Media-Dienstes Sysymos hat Ende 2010 erstaunliche Zahlen hervorgebracht und das Phänomen Twitter damit etwas entmystifiziert: Fast 60 % aller Tweets wurden von einer kleinen Gruppe abgesetzt, die gerade mal 2,2 % aller Mitglieder ausmacht. 22,5 % der Twitterer produzierten 90 % aller Tweets.

Damit ist klar, dass auf Twitter eine überschaubare Anzahl von Leuten den Ton angibt und die meisten einfach nur „zuhören“. Allerdings hat der Vergleich mit den Zahlen zu 2009 gezeigt, dass die Aktivität deutlich ansteigt und immer mehr Leute auf Twitter mitreden.

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Auch die Vernetzung untereinander nimmt zu. Während in 2009 gerade mal 7 % der User mehr als 100 Follower hatten, waren es Ende 2010 schon 16 %! Im Gegensatz zu vielen anderen Netzwerken wie Wer-kennt-wen oder My-Space, bei denen die Mitgliederzahlen seit Beginn des Facebook-Booms stagnieren oder gar schrumpfen, wächst Twitter enorm. StudiVZ beispielsweise musste zwischen Mai 2010 und Januar 2011 beachtliche Verluste hinnehmen Die Seitenaufrufe brachen um 30 % ein, die Besucherzahlen um 20 %. Bei Twitter werden aktuell an einem durchschnittlichen Tag 460.000 neue Konten registriert.

Was die Mitgliederzahlen angeht, ist Twitter in Deutschland noch auf Platz 7. Die davor platzierten Konkurrenten (außer Facebook) wird der Dienst aber schnell überholt haben, denn deren Wachstum ist zumeist rückläufig.

2 Millionen deutsche Twitter-Konten

Was absolute Mitgliederzahlen angeht, schweigt sich Twitter Inc. leider immer ein wenig aus. Man munkelt allerdings, dass knapp zwei Millionen Konten in Deutschland registriert sind. Laut dem Rankingdienst Alexa ist Twitter das zweimeistgenutzte Netzwerk der Deutschen. Und mittlerweile liegt Deutschland weltweit auf Platz 4 der Länder, die den Mikroblogging-Dienst am häufigsten nutzen.

Deutschland ist ein wichtiger Markt für Twitter und dementsprechend hat man hierzulande viel vor. Die Einführung einer deutschsprachigen Benutzeroberfläche war der Anfang. Als Nächstes soll der mobile Zugang zu Twitter weiter ausgebaut werden, sodass nicht nur Besitzer internetfähiger Handys tweeten können. Das funktioniert dann über einen SMS-Dienst, der in vielen Ländern gang und gäbe ist, um Tweets zu verschicken und zu empfangen.